Tag 2 – Bangkok

Wenn ich bedenke, dass ich die erste Nacht in einem fremden Bett eigentlich immer schlecht Schlafe, dann bin ich umso mehr überrascht, dass ich geschlafen habe wie ein Stein. Gut, wir mussten mitten in der Nacht mal kurz die Klimaanlage anwerfen um wieder in einen schlaftauglichen Temperaturbereich zu kommen, aber sonst, alles super.

Ein Tag Bangkok also. Was schaut man sich da an, in einer 2-Millionen-Menschen-Metropole? Wir entscheiden uns für eine Tempeltour. Vom Hotel aus fahren wir in einem Tuk-Tuk zum großen Palast Wat Phra Kaeo (Emerald Buddha). Dort erfahren wir von einem netten Touristenführer, dass der Tempel und Königspalast bis 13:00 Uhr nur für Thais zugänglich ist. Denn nach wie vor dauert das einjährige Trauerfest des verstorbenen Königs Bhumibol an, der wie ein Halbgott von den Thais verehrt wurde. Er saß 70 Jahre auf dem Thron und jeden Tag nehmen tausende Thais im Königspalast Abschied. Ziemlich orientierungslos irren wir dann weiter. Ein netter Thai sieht uns die Hilflosigkeit wohl an und spricht uns an. Muss wohl einer dieser „Tourist-Volunteers“ gewesen sein. Das sind freiwillige, die sich dafür einsetzen, dass Touristen in Thailand nicht ausgenutzt werden. Er schlägt uns einige Sehenswürdigkeiten vor und erklärt uns auf welche nicht offiziellen Tuk-Tuk’s und Taxi’s wir besser nicht hereinfallen sollen. Mit einem Tuk-Tuk Fahrer, der zufällig direkt vor uns anhält bespricht er eine kleine Bangkok Tour für uns. Für 150 Baht (3,79€) führt der Taxifahrer uns in einer Tour zu verschiedenen Check-Points und wartet jeweils, während wir uns umsehen.

Wat Sitaram ist der erste Tempel in Bangkok welchen wir besichtigen. Ein sehr netter Mönch macht uns darauf aufmerksam, dass wir bitte nicht fotografieren und führt uns herum. Dabei erzählt er uns sehr viel über den Buddhismus, Karma und andere religiöse Themen. Etwas Smalltalk und viele Eindrücke später treffen wir unseren Fahrer wieder bei seinem Tuk-Tuk. Er empfängt uns freudenstrahlend und fährt uns zur thailändischen Maßschneiderei Dusitta Collection Bangkok. In Thailand werden sehr viele europäische Kleidungsstücke in Schneidereien geändert, da die europäische Kleidung den Thais nicht passt. Oder die Kleidung wird direkt auf Maß angefertigt. Wir sind nicht in einer der zahllosen Touristenschneiderein, die es an jeder Hausecke gibt. Wir sind dort, wo auch die Thais kaufen. Ashley und ich entscheiden uns kurzfristig dafür uns Kleidung maßschneidern zu lassen. Ashley lässt sich einen Wintermantel aus Kaschmir schneidern. Ich entscheide mich für einen Anzug samt Hemd im modern-slim-fit Stil in Dunkelgrau. Knitterfreie Merinowolle, innen Seide. Feinste Materialien, importiert aus Italien, made in Thailand. In zwei Minuten sind wir vermessen. Es ist jetzt 12:10 Uhr. In 4 Stunden sollen wir wieder da sein, zum Abstecken.

In der Zwischenzeit besuchen wir den Wat Intharawihan Tempel. Der große Buddha, natürlich aus Gold, ragt über allem. Einige Thais beten und stecken Kerzen an. Wir beobachten gespannt aus dem Hintergrund und fotografieren diskret. Wir wollen niemanden stören und respektieren den Glauben.

Unser Fahrer bringt uns wieder zum Ausgangspunkt zurück. Fast 3,5 Stunden später. Wir geben ihm etwas Trinkgeld und machen noch ein kurzes Gruppenfoto. Wir schauen uns noch kurz den Königspalast an. Nur von außen und im Innenhof. Für den Palast selbst verlangen die Thais Eintritt. Man bekommt zwar sehr viel für den Eintritt, unter anderem noch einen Museumsbesuch. Für all das reicht aber unsere Zeit nicht mehr.

Zurück bei Dusitta Collection warten bereits ein halb fertiger Anzug sowie eine halb fertige Jacke auf uns. Kurz reinschlüpfen, abstecken, fertig. Die Sachen gehen umgehend zurück in die Schneiderei und uns wird versprochen, dass morgen früh alles fertig bei der Rezeption im Hotel für uns hinterlegt ist. 1A Service.

Zurück im Hotel steht dann tatsächlich das Gepäck an der Rezeption. Wir sind erleichtert und gehen uns frisch machen. Für den Abend planen wir irgendwo zu essen, dieses Mal Street Food. Und wir wollen auf einen der vielen Wolkenkratzer, die Sky-Bar aus Hangover hat es uns angetan. Das Street Food ist sehr lecker. Wir essen Nudeln mit Hähnchen und Ei. Ashley isst noch ein paar vegetarische Frühlingsrollen. Währenddessen kündigt Wetterleuchten am Himmel bereits ein Gewitter an. Zum Glück sind wir in der Nähe des Hotels. Aus der Sky-Bar wird wohl nichts, denken wir uns, als die ersten Tropfen vom Himmel kommen. Innerhalb von Sekunden beginnen wir uns zu sputen, Bangkok öffnet seine Schleusen und wir erleben, wie in Sekundenschnelle der heftige Regen einsetzt. Zum Glück sind es nur noch 50 Meter bis zum Hotel. Wahnsinn was hier vom Himmel kommt.

Am nächsten Morgen packen wir noch schnell alles zusammen und machen uns bereit für die Weiterreise nach Chiang Mai. Dort wollen wir uns ein „Elephant-Resuce-Reserve“ anschauen und einen Tagestripp durch das nördliche Hinterland von Thailand machen. Floßfahrt, Wasserfall und Mittagessen bei den Ureinwohnern im Dorf sind nur einige Highlights. Wir sind gespannt.

— In Chang Mia angekommen – Flug dieses Mal ohne Probleme —

Wir sind in Chiang Mai. Wir können auf Anhieb sagen, hier gefällt es uns sehr, sehr viel besser als in Bangkok. Wesentlich ruhiger und alles sehr viel schöner. Unseres Hotel „Ban Chang Tong“ ist bezaubernd. Wir melden uns morgen nach der Trekking Tour wieder.

P.S.: Natürlich haben wir inzwischen schon hunderte Atemberaubende Fotos. Aber wir möchten euch jetzt nicht gleich alles verraten. Am Ende unserer Reise dürft ihr dann eine Selektion in einer Galerie betrachten.