Alex und ich haben uns extra einen Wecker gestellt, damit wir entspannt vor unserem Tagesausflug noch das Frühstück genießen können. Tanja hat uns allen am Abend zuvor den Tipp gegeben, dass man sich das Frühstück auch ans Bett bringen lassen kann anstatt auf Deck 9 am Buffet zu frühstücken. Im Zimmer gibt es eine Karte, auf welcher wir bei den vorgegebenen Speisen angeben können, welche und wie viele wir von Sell und jenem bestellen möchten. Alex und ich entscheiden uns für Kaffee, Milch, Kellogs, Toast, Butter …. Und noch ein paar andere Leckereien. Auf dem Zettel kann man noch ankreuzen, wann das Frühstück gebracht wird. Zwischen 6:30 Uhr – 7:00 Uhr ist die passende Zeit für uns. Wir stellen unseren Wecker am Vorabend daher auf 6:24 Uhr.

*Knock, knock, knock* … „Good Morning, it’s Roomservice with your breakfast“! Alex und ich schrecken beide aus dem Tiefschlaf des Jahrtausends hoch. Ups, da haben wir wohl verschlafen. Schnell steht Alex auf und macht die Türe auf. Ich versuche noch meine Haare, die in alle Richtungen abstehen, in einen Dutt hochzubinden und einigermaßen wach auszusehen (ja, war ‘ne blöde Idee am Vorabend mit noch feuchten Haaren an Deck zu gehen und sie mit dem salzigen Fahrtwind trocknen zu lassen). Die Room-Service-Frau grinst nur. Sie hat natürlich gleich gemerkt, dass wir noch geschlafen haben.
Nachdem wir unser Frühstück weggeputzt haben (es war übrigens sehr lecker), machen wir uns noch schnell ausgehfertig. Um 8:10 Uhr treffen wir die anderen auf dem Flur, um aufs Festland zu gehen.

Die Sonne und das Meer strahlen beide in den schönsten Blautönen um die Wette. So gehen wir gemütlich vom Peer in Richtung Innenstadt. Von der Boardcrew haben wir noch eine Karte von Key West bekommen.
Als erstes schlendern wir wie über eine Art Markplatz. Tanja lacht los. Da sitzt tatsächlich noch die lebensgroße Piratenfigur auf einer Bank. Als Tanja noch ein kleines Mädchen war, hat sie mit ihren Eltern ebenfalls Key West besucht. Als Andenken gibt es mehrere süße Kindefotos von Tanja. Natürlich müssen diese Bilder nachgestellt werden. Wir delegieren Tanja in die richtige Position – der nachgestellte Schnappschuss sitzt.

Nächster Stopp: Starbucks. Ein paar von uns benötigen Koffein. Und –  oh Wunder – es hat zur Abwechslung mal WLan. Schnell werden ein paar wichtige Nachrichten abgesetzt. Gegenüber von Starbucks ist ein Shop mit Badesachen. Ich schlendere unauffällig hinüber. Denn eigentlich habe ich ein von Alex verhängtes Bekleidungsläden-betreten-Verbot. Noch ein kurzer Blick über die Schulter – Alex surft noch im Internet – und ich bin im Laden verschwunden. Vom gucken ist noch niemand Pleite gegangen 😊 Ich finde tatsächlich ein paar schöne Sachen, aber auch mit „schönen“ Preisen. Da sind wir wohl doch noch zu nah am Pier.

Weiter geht’s zu Fuß in Richtung Hemingway-Haus. Auf unserem Weg reihen sich wunderschöne Holzhäuser im klassischen Südstaatenstil mit Veranden und Palmengärten sowie Backsteinhäuser aneinander. Teilweise sind es Wohnhäuser, teilweiße süße Läden und Boutiquen. Alles ist bunt und passt doch zusammen. Man fühlt sich sofort wohl.

Als nächstes geht es weiter zum Light-House der Insel. Da uns der Eintrittspreis zu teuer ist, beschließen wir, den Turm nur von außen zu betrachten. Daher geht es nach einem kurzen Aufenthalt gleich weiter zum südlichsten Punkt der Insel.
Dort angekommen, wird erst mal der tolle Blick auf’s Meer bewundert. Wir merken gar nicht, dass wir die Bilder der andern Touristen gefotobombt haben, bis ein verärgerter Herr uns bittet, doch aus dem Bild zu gehen und uns an der Schlange anzustellen. Wir schauen um die Ecke des Litfaß-Säulenartigen Marker. Tatsache, da ist eine Schlange. Aber alle machen nur Schnappschüsse mit der Süd-Markierung. Fix stelle ich den Selbstauslöser bei der Kamera. Unser Schnappschuss-Hintergrund ist das Meer. Schnell ziehen wir weiter und lassen die verärgerten Leute hinter uns. Von Tanjas Papa wurde uns das Sloppy Joes empfohlen. Dort gibt es leckere Drinks mit Geschichte.

Nach einem kurzen Zwischenstopp für Alex an einem Cookies-Laden (der gekaufte Cookie ist Frühstücksteller groß) kommen wir an der Bar an. Wir haben einen super netten Barkeeper, der wie viele mit der Army in Deutschland war. Wir bestellen die empfohlenen Cocktails, nach denen wir anscheinend auf den Tischen tanzen werden. Genau unser Ding.
Nach der Hälfte meines Mojito spüre ich meine Beine zucken – ich schaue zu Tanja – wir sind Tanzbereit. Bevor wir eine Dance-Party starten, brechen wir auf in Richtung Boot. Langsam wird die Zeit knapp.

Aber zuerst noch ein kurzer Stopp im Liquor-Store und Supermarkt. Kurz nachdem wir im Laden sind, steht auf einmal Roli neben uns. „Hey Leute, hier hat‘s Bananen.“ Roli zeigt auf einen Haufen mit Bananen und dann auf die vom Cruise-Schiff mitgebrachte Banane.  Was nun? Wir wollen ja nicht als Bericht in der Bildzeitung mit der Schlagzeile „die Bananen-stehlenden Schwaben – günstiger geht immer“ enden. Wir beschließen einen negativ-Raub durchzuführen. Die Banane vom Schiff wird kurzerhand auf die Supermarkt-Bananenpyramide gelegt. Wir zahlen schnell und ab geht’s zurück auf’s Schiff.