Erste Station auf der heutigen To-Do Liste ist ein Besuch der Everglades, die sich weit über die Florida-Halbinsel erstrecken. Kaum zu glauben, dass diese sumpfartige Landschaft ein Fluss ist, der sich mit etwa einem Meter pro Stunde fortbewegt. Die meiste Zeit sieht man vom Wasser gar nicht so viel, der große Teil ist von Seegras bewachsen, welches als eine Art Wasserfilter fungiert. Trinkwasser und das tägliche Wasser für den Gebrauch werden den Everglades entnommen, erzählt uns der Guide. Aber jetzt mal von Anfang an.

Wir machen uns gerade fertig fürs Frühstück, einer nach dem anderen geht seiner morgendlichen Badroutine hinterher. Die Everglades stehen heute auf dem Programm, aber das wisst ihr ja schon. Leider ist der Nationalpark nach dem Sturm Irma noch immer wegen Hochwasser gesperrt. Daher müssen wir uns auf eine Airboat-Tour beschränken. Nur noch kurz frühstücken, dann brechen wir auf. Tanja hat den Everglades Safari Park als Veranstalter für uns herausgesucht. Die Anbieter von Airboat Fahrten durch die Everglades gibt es hier wie Sand am Miami Beach, der Safari Park hat aber super Rezessionen. Wir kommen nach einer längeren Fahrt am Park an. Kurz umgeschaut, jeder noch schnell auf die Toilette und dann kaufen wir die Tickets für die Tour. Wir haben Glück und müssen nur fünf Minuten warten. Noch mehr Glück haben wir, als wir direkt den ersten Alligator im Wasser treiben sehen, als wir über den Steg zum Airboat gehen. Mit einer Gelassenheit die seinesgleichen sucht, beobachtet er im Wasser liegend, wie GoPro-Kameras hin und her wedeln und die Auslöser der Kameras wund geklickt werden. Der Guide ruft, wir müssen an Board. Er erzählt uns noch kurz ein paar Dinge zur Fahrt und ihm selbst bevor er auf seinen Pilotensitz klettert und zwei große V8-Motoren anwirft. Spätestens jetzt verstehen wir, warum jeder ein Päckchen Ohropax in die Hand gedrückt bekommen hat.

Geschickt lenkt der Guide das Airboat durch einen engen Kanal der uns weiter raus auf die großen Flächen der Everglades führt. Man merkt sofort, dass er dies nicht zum ersten Mal macht. Als er den Motoren dann mehr vom Luft-Benzin-Gemisch gönnt, brabbeln die V8er so richtig los und der Fahrtwind rauscht uns um die Ohren. Heute hat es eh schon nur 11 Grad, aber mit dem Wind wird es so richtig eisig. Zum Frieren haben wir aber gar keine Zeit, wir beobachten die Landschaft, machen Bilder und sind stets auf der Suche nach Alligatoren. Leider sind die Aussichten heute nicht gut, wenn es so kalt ist, bleiben die Alligatoren nämlich lieber im Wasser. Denn da ist es wärmer wie an der Oberfläche. Dafür entlohnt uns der Guide mit einigen Fahrmanövern wie man sie aus den Filmen kennt. Spektakulär. Die Tour ist auch schon wieder zu ende. Halt, was ist das? Tatsächlich. Auf den letzten Metern sehen wir doch noch ein Paar Alligatoren, die sich an der Oberfläche in der Sonne baden. Cool.

Jetzt sind wir in Miami, haben von Miami selbst bis jetzt aber nur die Highways und den Flughafen gesehen. Daher steuern wir nach dem Besuch im Safari Park den Strand von Miami an. Zuvor essen wir aber noch zu Mittag im bekannten „Five Guys“ Burger laden. Lecker. Der anschließende Verdauungsspaziergang führt uns zuerst an den Beach von Miami. Kalt und windig, lädt der Tag heute nicht gerade zum Baden ein. Wollen wir aber auch gar nicht. Wir genießen einfach noch ein paar Sonnenstrahlen mit dem Meer vor uns und den Wolkenkratzern im Rücken. Abschließend marschieren wir noch über den Weltweit bekannten Ocean Drive. Wir sehen einen teuren Sportwagen neben dem anderen. Bentleys, Ferrari und auch Low Rirders. Mit lauter Musik, den blitzenden Grillzs und Zigarillos fahren sie langsam die Straße runter und lassen ihre Motoren röhren. Die Beach Boys lassen am Drive die Muckis spielen und laufen Oberkörperfrei die Straße entlang. Es ist 16 Uhr – und die meisten sind schon für die nächste Party angezogen und geschminkt. Es ist ein Hotel am anderen, sowie teure, unbezahlbare und günstige Restaurants. Aber gegessen haben wir ja schon. Zeit für den Heimweg. Dem Sonnenuntergang entgegen. Super schön, wie für Miami bekannt. Ich denke uns sind da sogar ein paar ganz gute Shots gelungen, oder?