So 24.09.2017 – Ein Tag im „Elephant Nature Park“

Kaum später als gestern klingelt der Wecker um 06:30 Uhr. Anziehen, richten, frühstücken. Um 08:25 Uhr kommt der Abholservice. Wir steigen in einen klimatisierten Kleintransporter und machen uns auf den Weg zum 65km entfernten Elephant Nature Park.

Grün, schön, ruhig. Das ist der erste Eindruck den wir bekommen als wir aussteigen. Por (ausgesprochen Po) ist für heute unser Guide. Sie ist als freiwillige Volunteerin auf der Anlage aktiv und man merkt sofort, dass sie mit Herzblut bei der Sache ist. Wir bezahlen den Eintritt und uns werden die Grundregeln des Parks erklärt. Wie gehen wir richtig auf Elefanten zu und was dürfen wir unter keinen Umständen tun. Für jede Besuchergruppe ist ein Tisch reserviert, top organisiert.

Schon geht es los. Wir sehen die ersten Elefanten. Sie werden zu uns gebracht und wir dürfen ihnen das Frühstück füttern. Es gibt Bananen, viele Bananen. So ein Dickhäuter verdrückt am Tag locker 10% seines eigenen Körpergewichts, erklärt uns Por. Ein asiatischer Elefant wiegt um die 5400kg. Also will er nach Adam Ries in etwa 540kg Futter. Wenn wir nun überlegen, was so eine Banane wiegt, ach lassen wir das. Er will einfach einen Haufen zu fressen! Neben Bananen bekommen diesen eleganten Riesen auch noch Wassermelone, Mais und Kokosnussmilch-Reis-Bananen-Pakete. Der erste Kontakt mit den Elefanten findet noch im „sicheren Hafen“ statt. Durch eine Absperrung hindurch strecken sie uns gierig ihre Rüssel entgegen. Die Bananen, die wir entgegenstrecken, werden elegant mit dem Rüssel umschlungen und mit einer kurzen Bewegung ins Maul befördert. Das Frühstück ist fertig und wir gehen weiter.

Ab jetzt geht es auf Tuchfühlung. Wir laufen nacheinander zu verschiedenen Elefantenherden und Por erklärt uns immer sehr genau wo und warum die Tiere gerettet wurden. Sie kennt den Namen, das Alter und die Geschichte zu jedem einzelnen der 74 Elefanten – beindruckend. Manche Tiere dürfen wir nur aus 4-5 Metern betrachten, da sie zu wild oder menschenscheu sind. Mit anderen gehen wir sprichwörtlich auf Tuchfühlung. Ich stehe rechts neben dem Elefanten und berühre mit der linken Hand zum ersten Mal die Haut eines Elefanten. Ein komisches Gefühl. Rau und Borstig, trotzdem weich. „Wusch“, ich ducke mich gerade noch rechtzeitig um einem riesigen, wedelnden Elefantenohr auszuweichen. Ein einmaliges Erlebnis.

An einem weiteren Zwischenhalt lernen wir die kleinen Babyelefanten kennen. Es ist interessant zu sehen wie die Herde die Kleinen beschützt. Auch hier dürfen wir nicht zu nahe ran. Kontinuierlich werden wir von den älteren Tieren beobachtet. Die kleinen, verspielten Elefantenbaby’s sind einfach nur süß.
Zum Schluss gehen wir noch mit einem Elefanten an den Fluss. Ein Volunteer dirigiert den Elefanten rückwärts ein Stück in den Fluss hinein. Mit Eimern bewaffnet legen wir los und verschaffen dem Dickhäuter ein kühles, verdientes Bad. Mehrmals am Tag müssen die Elefanten ins kühle Nass um sich anschließend in einer Schlammgrube eine Art „Sonnencreme für Elefanten“ auf zuschmieren.

Glücklich, Müde und mit absolut unbeschreiblichen Erinnerungen machen wir uns wieder auf den Heimweg. Gerne haben wir etwas mehr Eintritt für einen Park gezahlt, bei dem wir zu keiner Zeit das Gefühl hatten, dass die Tiere ausgenutzt werden. Im Gegenteil! Die Vorher/Nachher Bilder von Elefanten die in Landmienen getreten waren, oder als illegale Zugtiere für die Holzwirtschaft missbraucht wurden, waren herzzerreißend. Schön zu sehen, dass diese Tiere jetzt unter diesen tollen Bedingungen leben können. Solche Parks sind dringend nötig, da nicht alle Tiere wieder ausgewildert werden können. Sie würden in der freien Natur nicht überleben.

Hier ein paar Impressionen – fotografiert von Ashley:

https://www.elephantnaturepark.org/