Sa. 30.09.2017 – Tauchgang 2&3

Es ist 07:30 Uhr, wir schnappen unsere Ausrüstung und steigen in ein kleines Boot. Es fährt uns raus aufs Meer wo in etwa 150m das größere Tauchboot ankert. Jasmin ist heute unser Boatmaster und kommt aus Reutlingen. Sie koordiniert alles was auf dem Boot passiert. Wir wollen ja keinen Taucher vergessen bei der Heimfahrt 😊 Das Tauchboot ist eine größere Nussschale. Mit uns sind 3 weitere Tauchteams auf dem Boot. Hier ist so wenig Platz, dass wir uns nicht alle gleichzeitig fertigmachen können. Daher verziehen wir uns erst mal aufs obere Deck und machen eine Besprechung des heutigen Tages. Marcel erwartet von uns ab jetzt Selbstständigkeit. Er wird uns nicht mehr ständig nach unserer Luft fragen, sondern wir müssen uns melden sobald wir 120bar und 70bar Druck im Tank erreichen. Bei 120bar drehen wir langsam um in Richtung Boot und bei 70bar beginnen wir mit dem Aufstieg. Auch unsere Tiefe müssen wir selbst unter Kontrolle behalten. Wir tauchen heute alle mit Tauchcomputer. Wer unter 18m taucht, muss Marcel ein „Singh ha“ Bier ausgeben 😉. 18m ist die Grenze für Open Water Diver. Erst mit dem Advanced Open Water Diver geht’s dann bis auf maximal 30m.

Heute begleitet uns Dan. Er macht Unterwasser Filmaufnahmen von uns und schneidet später ein Video, dass wir uns am Abend anschauen können und bei Gefallen erwerben können.

Also rein ins Wasser. Beim ersten Tauchgang bleibt die GoPro noch im Boot. Wir müssen nämlich unsere letzten Übungen absolvieren. Zum Beispiel den CESA (Controlled Emergency Swimming Ascend) – dabei üben wir den Notfall. Wie kommen wir wieder an die Oberfläche, wenn uns unter Wasser die Luft ausgeht und der Buddy nicht in der Nähe ist. Bei der 2. Übung müssen wir unsere Tauchbrille komplett abziehen und nach einer Weile wieder aufziehen und ausblasen. Die letzte Übung ist das Aufblasen des Tarierjackets unter Wasser mit dem Mund. Danach genießen wir endlich die Unterwasserwelt. Wir tauchen bis auf 17,7m. Langsam wir die Luft „knapp“ – 70bar ist immer noch mehr als genug – trotzdem heißt das für uns, dass es wieder in Richtung Meeresoberfläche geht. In fünf Metern legen wir noch unseren drei-minütigen Sicherheitsstopp ein bevor wir auftauchen.

Der zweite Tauchgang ist unser erster „Fun-Dive“. Keine Übungen, einfach nur Tauchen und genießen. Wow – ein „Blue spotted stingray“ (blau gepunkteter Rochen) – Wahnsinn – so schön wie er über den Meeresboden gleitet. Einmal zeigt uns Marcel, dass wir Abstand halten sollen. Ein „Triggerfish“ stellt die Flosse auf, ein Zeichen, dass er im Angriffsmodus ist und gleich beginnt sein Territorium zu verteidigen. Wir schwimmen durch Torbögen und kommen unter Wasser immer besser zurecht. Erstaunlich ist, wie nah man den Fischen kommen kann. Manche haben nahezu keine Angst, andere suchen sofort das Weite. Mit meinen ersten Unterwasseraufnahmen bin ich schon sehr zufrieden. Aber das geht noch besser. Zum Glück habe ich noch 5 Tauchgänge zum „Üben“.

Morgen werden wir einen weiteren Navigationstauchgang einlegen. Und wir werden uns eines der Schiffswracks ansehen. Zudem fahren wir gegen Abend nochmals raus um unseren Nachttauchgang zu machen. Was uns übermorgen bei unseren letzten beiden Tauchgängen hier auf Koh Tao erwartet wissen wir noch nicht.