Es ist 12:00 Uhr. Wir legen gerade am Pier von Cozumel an. Cozumel ist eine kleinere Insel, die zu Mexico gehört. Der Anlegevorgang ist beendet und der Kapitän kündigt uns mit einem lauten Signal aus dem Schiffshorn an. Tschüss Boot, hallo Festland.
Wir dürfen kein Obst, Früchte, usw. mit nach Mexico einschleusen. Daher werden wir beim verlassen des Piers von einer Hundestaffel begrüßt und jeder einzelne Passagier muss sich kurz beschnüffeln lassen. Die Hunde finden tatsächlich die Äpfel bei Roli und Tanja. Ein böser Blick des Kontrolleurs und es geht weiter. Der Plan ist, dass wir uns vier Roller mieten und damit einmal um die Insel düsen. Dank des Verhandlungsgeschicks von Nina und Maze zahlen wir für die Roller anstatt 45$ nur 30$. Die „Vertragsunterlagen“ unterzeichnet besteigen wir unsere Roller und brausen los. 50 km/h max. sagt uns der Vermieter. Maze’s Tacho geht erst gar nicht, wenn meiner 70 zeigt, ist Roli‘s und Thilo‘s schon bei 80. Egal, hier fährt eh jeder wie er will. Aber alles viel ruhiger als in Thailand. Vom Gefühl her sind hier kaum einheimische unterwegs, ausgenommen Taxi’s.
Unser erster Halt ist an einem schönen, kleinen Strand (Palancar). Viel Zeit bleibt uns nicht, also schnell umziehen und rein ins kalte Nass. 15 Minuten später liegen wir zum Trocknen am Strand. Kaum einigermaßen trocken, packen wir unsere sieben Sachen, schwingen uns auf die Roller und fahren weiter. Dieses Mal sitzt Ashley am Steuer und ich nehme hinten Platz. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, dass sie unbedingt Roller fahren will. Ich erkläre ihr Gas und Bremse und schicke Stoßgebete gen Himmel. Ashley dreht am Gasgriff und wir brausen los. Zuerst etwas wacklig (aus Alex-Sicht – ich bin ein Naturtalent), aber alles geht gut. So fahren wir also dahin, bis wir wenig später an einer kleinen Straßenbar etwas Snacken und uns Cocktails gönnen. Dabei liegen wir entspannt in den Hängematten. Direkt am Meer versteht sich.
Ich mache die Drohne startklar. Wir brauchen schließlich Material für den Travel-Vlog. Damit das Ganze nicht zu langweilig wird, wollen wir uns beim Fahren filmen. Gut das Ashley jetzt Roller fahren kann. Ich nehme hinten auf dem Roller Platz, Drohne ist in der Luft, ich fühle mich wie ein Regisseur, habe alle an der Straße aufgereiht, die Drohne auf’s Meer hinausgeflogen und starte die Aufnahme. Die Aufnahme beginnt auf dem Meer, ich fliege auf die Küste zu und schwenke dann in einer Kurve auf uns zu. Ich gebe kurz das Kommando zum Losfahren und die Rollergang braust davon. Die Drohne im Verfolgungsmodus, ich setze zum Überholen an und mache noch Aufnahmen von Vorne und der Seite. Es könnte kein besseres Szenario geben, wie wir direkt am Meer auf unseren Rollern Cruisen. Die Shots sind im Kasten und ich habe schon jetzt das Gefühl, dass sie episch geworden sind.
Als wir so dahin cruisen winkt uns Tanja rechts raus. Sie hat eine Bar wiedererkannt, in der sie früher schon einmal war. Wir bestellen zwei Gruppencocktails (die Gläser hier sind so groß, dass nach einem Cocktail keiner mehr von uns auch nur geradeaus laufen würde). Zum Abschluss lassen wir nochmal die Drohne in die Luft und machen ein paar geniale Gruppenaufnahmen.
Die Dämmerung setzt langsam ein und es wird auch zunehmend kälter. Wir haben jedoch noch gut die hälfte an Wegstrecke vor uns und müssen auch noch zum Liquor-Store. Ich sitze wieder am Steuer und wir geben den Rollern die Sporen. Alles was die Teile so hergeben. Bei mir am Tacho hüpft die Nadel zwischen 70 und 75 hin und her. Im Schatten ist es schon echt kalt und ich bekomme etwas Gänsehaut. Nachdem wir keine wirkliche Karte haben, fahren wir der Nase nach und fragen kurz bei Einheimischen. Nächste Ampel links, dann immer geradeaus, dann rechts. Wir wühlen uns durch den Verkehr und kommen tatsächlich an. Wir huschen in den Liquor-Store, decken uns mit dem Bedarf für die nächsten zwei Tage ein, füllen das Ganze in Wasserflaschen um (müssen es ja durch den Security Check an Bord bekommen 😊) und fahren zur nächsten Tanke. Als die Roller voll sind, fahren wir zum Abgabeort und sind froh, als alle vier Roller ohne Schäden wieder an ihrem Heimathafen sind. Zum Abschluss treten wir die kurze Fußreise zurück zur Carnival Victory an. Den Tag beenden wir mit einer Essenseskalation am Buffet 😉