Unseren letzten Tag auf der Carnival Victory verbringen wir mit der Überfahrt von Cozumel zurück nach Miami auf dem Meer. Die Gelegenheit nutzen alle und schlafen seit langem mal wieder richtig aus. Gegen 11:30 Uhr machen wir uns auf zum Frühstücksbuffet. Wir laden uns die Teller an einem der Frühstückbuffets voll, während an den anderen schon das Mittagsbuffet aufgebaut wird. Wir brunchen also sozusagen 😊.

Maze und die Mädels machen sich nach dem Essen tatsächlich fertig fürs Fitnessstudio. Wir anderen Jungs nicht. Wir mischen uns einen Cocktail und genießen das Leben im Hot-Tub und sind sogar ein bisschen Stolz auf die anderen 😉. Nach der Fitness-Einheit stoßen die anderen zu uns in den Pool und wir genießen noch etwas das wärmende Wasser.

Ein letztes Mal richten wir uns für das Abendessen her und begeben uns zu unserem Dinner-Table im Restaurantbereich. Archie, unser Kellner, hat uns für den letzten Abend noch einen ganz besonderen Trick auf Lager. Er balanciert Gabeln mittels Zahnstocher auf einer Weinflasche mit Korken.

Nach dem Essen heißt es Packen. Wir fahren alle am Limit. Entweder auf die maximal zulässigen Kilos bezogen, oder auf das Volumen das die Koffer zur Verfügung stellen. Das Problem ist, es muss eigentlich noch mehr mir nach Nassau. Wie wir das machen, wissen wir stand jetzt auch noch nicht. Jetzt aber Lichter aus und Koffer zum Abholen lassen auf den Gang raus.

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Um 07:30 Uhr weckt uns Benjamin, unser Cruise Director, über die Bordlautsprecher. Ein weiteres Mal müssen wir die personifizierte Version von Fröhlichkeit und guter Laune über uns ergehen lassen. Wir werden freundlich gebeten, die Zimmer bis 08:30 Uhr zu verlassen. Machen wir auch. Vollbepackt mit Handgepäck gehen wir aufs Lido Deck zum Frühstücken. Um etwa 09:45 Uhr werden wir aufgerufen. Wir können das Schiff verlassen und unsere Koffer warten schon auf uns.

Vom Hafen aus lassen wir uns per Uber zu einem Starbucks in der Nähe des Strandes fahren. Wir müssen erst mal wieder mit der Welt in Verbindung treten und Starbucks bietet uns im Austausch für Kaffee das lang ersehnte W-Lan. Um 16 Uhr irgendwas geht unser Transferflug nach Nassau. Dort besteigen wir dann unseren Catamaran. Die erste Nacht werden wir noch im Hafen bleiben und mit Sonnenaufgang auslaufen.

Bei unserer Ankunft in Nassau sind wir überrascht, dass die Sonne schon am untergehen ist – und das um 18:10 Uhr! Als wir den Flughafen verlassen, fühlen wir uns wie Freiwild. Jeder Taxi-Fahrer möchte uns haben. Wir werden von allen Seiten belagert und pausenlos gefragt: „Where do you wanna go? Get in… get in!“. Da die Taxi-Fahrer die Preise bestimmen, müssen wir in den sauren Apfel beißen und steigen einfach ein. Wir teilen uns ins zwei Gruppen auf: Wir Mädels bilden den Versorgungstrupp und die Jungs machen sich auf die Jagd nach einer SIM-Karte und Alkohol.

Das geschah beim Versorgungstrupp:
Auf dem Supermarktparkplatz angekommen, sind wir noch voller Elan und uns sicher, den Einkauf in kürzester Zeit erledigen zu können. Nach dem anstrengenden Tag wollen auch wir schnellstmöglich zum Katamaran. Am Supermarkt verabschieden wir unseren Fahrer wegen Unstimmigkeiten. Es wird sich schon ein neues Taxi finden.

Der Einkauf frisst ziemlich viel Zeit und macht keinen Spaß. Die Lebensmittelpreise sind unglaublich hoch (125 Gramm Mozzarella kosten 7,95$). Obwohl wir zwei Teams bilden, sind wir trotzdem mehrere Stunden im Laden. Preise vergleichen, wegen unserem Budget, ist ganz schön anstrengend. Aber auch diese Tortur ist irgendwann überstanden. An der Kasse angekommen, stellen wir fest, dass das Band für unseren Einkauf viel zu kurz ist. Mit unseren zwei vollen Einkaufswägen stehen wir nun vor einer logistischen Herausforderung. Unsere Lösung: Zwei räumen aus, und zwei räumen unsere Einkäufe gleichzeitig in einen weiter Wagen wieder ein. Was wir dabei nicht bedenken, sind die Packboys. Sie übernehmen das Eintüten der Einkäufe.
Da Ashley nun arbeitslos ist, beschließt sie kurzerhand, sich um die Weiterfahrt zur Marina zu kümmern. Zuerst versucht sie es am Infoschalter des Supermarkts, denn die Nummer eines Taxiunternehmens haben wir nicht. Währenddessen hat sich einen größere Traube von Packboys um unsere Einkaufswagen gebildet, die unseren Einkauf bestaunen. Beim Bezahlen erhalten wir jede Menge Treuepunkte in Form von Briefmarken und Hefte zum einkleben. Zwischenzeitlich hat Ashley mit einem der Packboys ein nettes Gespräch angefangen und er bietet tatsächlich an uns zu fahren. Dankbar nehmen wir das Angebot an. CJ ist ein 18-jähriger, schüchtern wirkender junger Mann, der sich neben der Schule noch Geld als Packboy im Supermarkt verdient. Voller Freude verlassen wir den Supermarkt. Endlich geschafft! Wir biegen um die Ecke und entdecken CJ’s Auto. Tadddaaaa: Ein metallic türkis-blauer, Smart ähnlich großer Viersitzer. Niemals passen wir und unsere Einkäufe da rein! Wir fragen CJ, ob er Tetris kennt. Er schüttelt nur den Kopf, er ist eindeutig zu jung. Zuerst fährt er Alina und Nina mitsamt unseren Einkäufen. Ashley und ich bleiben zurück und hoffen, dass er uns abholt. Da der Supermarkt inzwischen geschlossen hat, setzen wir uns auf den Bordstein. Wir amüsieren uns köstlich darüber, was die Einheimischen wohl von uns denken: Da sitzen zwei Mädels mit ihren Michael Kors Handtaschen im Dunkeln an der Bordsteinkante und lecken Coupons ab 😊

Wie versprochen kommt CJ nach ca. 20 min zurück gedüst und sammelt uns ein. Happy, dass er Wort gehalten hat, steigen wir ein. Seine erste Frage: „Do you like music?“ Natürlich antworten wir mit: „Ja!“. Keine Sekunde später dröhnt uns der Bass des Jahrtausends um die Ohren. Von der Musik hören wir kaum etwas. CJ grinst uns glücklich an, er ist stolz auf sein selbstfinanziertes Auto und seine Musikanlage. Nach einer kurzen Fahrt kommen auch wir endlich an der Marina an. Da CJ noch nie auf einem Segelboot war, laden wir ihn kurzerhand auf unseres ein und geben ihm eine kleine Führung. Mit Roli, dem Kapitän und Alex im Schlepptau werden allerlei technische Fragen beantwortet. CJ kann sich kaum vorstellen, dass wir die nächsten Tage zu acht an Bord verbringen. Wir verabschieden uns von ihm und vereinbaren mit ihm, dass er uns am nächsten Morgen abholt, um noch eine Handykarte zu besorgen. Er ist jetzt unser offizieller Fahrer.

Mittlerweile ist es schon 21:45 Uhr. Schnell kochen wir noch Nudeln mit zweierlei Soßen. Da der Tag so lang war, verräumen wir nach dem Abwasch nur noch die Einkäufe. Um 0 Uhr gehen die Lichter aus, da wir morgen früh aufbrechen wollen.

Das geschah bei den Jungs:
Vom Flughafen aus waren zwei Stopps auf dem Weg zur Marina geplant. Zum Einen um in einem Liquor-Store den Alkoholvorrat für Bahama Mama’s und andere Cocktails zu besorgen. Zum Anderen um eine SIM-Karte zu kaufen, damit unsere Kapitäne im Internet die Wetter und Winddaten nachschauen können. Beim Liquor waren wir erfolgreich, die Verkaufsläden des Telefonproviders BTC waren jedoch leider schon alle geschlossen. Als uns die Taxi-Fahrerin dann endlich an der Marina absetzt, bezahlen wir die saftige Rechnung von knapp 120$ ☹. Trotzdem sind wir glücklich endlich hier zu sein, melden uns kurz an und besteigen wenig später unseren Katamaran, der mit einem tollen „Captain Roland and Crew“ Schild auf uns im Hafen wartet. Wir begutachten erst Mal alles, verstauen das gesamte Gepäck und warten sehnsüchtig auf eine Nachricht von den Mädels, die schon viel länger unterwegs sind als geplant. Als dann irgendwann ein kleiner blauer Nissan Flitzer an unserem Boot hält, staunen wir nicht schlecht, als zwei unserer Mädels aussteigen und anfangen eine Tüte nach der anderen aus sämtlichen Poren des Autos zu laden.